Viereinhalb Tage lang Zeit hatten die StudentInnen der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), um Vorschläge für die Gestaltung des Marktangers zu erarbeiten. In einem Workshop mit fünf Zweierteams setzten sich diese mit der Vorgabe auseinander, diesen neuen öffentlichen Raum mit ca. 2000 m2 für eine künftige Nutzung zu gestalten. So lautet eine Vorgabe an die Studierenden: Auf diesem neuen Platz treffen die Ansprüche und Interessen verschiedener Akteure (Bewohner, Besucher, Vereine, Stadtmarketing usw.) aufeinander und überlagern sich. Die Fläche des Platzes soll nicht isoliert gesehen werden, sondern mit den bestehenden Plätzen und Verkehrs- und Freiräumen in der Altstadt in Interaktion treten. Wünsche an den neuen Platz: Attraktive Aufenthaltsfläche für Bewohner und Besucher; Verbesserung des Mikroklimas; Ganzjährig nutzbare Fläche für diverse Veranstaltungen (Musikkapelle, Theater, Eislaufplatz, Adventmarkt, diverse Märkte, usw.).
Jury und Prämierung
Am Ende der Woche mussten die Teams einer Jury - bestehend aus der Jury-Vorsitzenden, Univ. Prof. Dipl.-Ing. Lilli Lička (Leiterin vom Institut für Landschaftsarchitektur), Projektleiter Dipl.-Ing. Roland Wück und Bürgermeister Dr. Christian Margreiter sowie weiteren Mitgliedern des Stadtrates und des Altstadtausschusses, Bauamt, Tourismusverbandsobmann Dr. Werner Schiffner, Kaufleute-Obmann Richard Madersbacher und Mag. Michael Gsaller vom Stadtmarketing - ihre Ideen präsentieren und diese in einer Fragerunde auch vertreten. Nach einer Jurysitzung und Bewertung wurde der Vorschlag von Lina Heiber und Mathis Wachsmuth einstimmig mit dem 1. Preis ausgezeichnet.
Vielseitiger Mittelpunkt: der Kreis als prägendes Element überzeugte
In ihrem Konzept „Prägen“ schafft das Duo eine Verbindung zwischen Geschichte und Natur, Gemeinschaft und Modernität. Temporäre Lichtbänder sollen anfangs zum Platz leiten. Ein Kreis dient im Zentrum des Platzes als prägendes Element, was wiederum die Verbindung zur Münzgeschichte Halls bilden soll. Dieser soll das abfallende Gelände durchschneiden und auf der Nordseite Sitzstufen schaffen, die nicht nur funktional, sondern auch visuelle Merkmale des Platzes werden sollen. Durch eine großzügige Gestaltung mit Beeten und Baumbepflanzungen können um diesen Kreis schattige und angenehm kühle Aufenthaltsflächen entstehen.
Bachlechnerstraße einbinden
Ähnliche Überlegungen hatten alle StudentInnen beim Thema Bachlechnerstraße. Hier sollte eine Verkehrsberuhigung mittels Entfernung von Parkplätzen und Begrünung erfolgen, die für Sicherheit, Entspannung und Entschleunigung sorgen soll. Dabei müsste aber eine Zufahrt für Liefer-, Räum- und Rettungsfahrzeuge ebenso bestehen bleiben, wie die barrierefreien Stellplätze im Bereich Rathaus und Haus am Marktanger. Intention bei einer Verkehrsberuhigung und Begrünung der Bachlechnerstraße wäre die Verbindung des Altstadtparks mit dem neuen Platz am Marktanger.
Viel Lob erhielten die Studierenden nach der Präsentation von den anwesenden Fachleuten und Mitgliedern der Jury. Bürgermeister Dr. Christian Margreiter bedankte sich bei den Studierenden der BOKU für ihre Vorschläge, für die Organisation von Seiten der Lehrkörper und von Dipl.-Ing. Silvia Hartl vom Stadtbauamt. Alle hätten großen Einsatz und viel Kreativität gezeigt, die interessante Ansätze ergaben, welche eine ideale Ausgangslage für die weitere Diskussion um die Gestaltung des neuen Platzes am Marktanger sind. Der Bürgermeister gab auch der Hoffnung Ausdruck, dass sich die Stadt Hall auch künftig für eine Zusammenarbeit an die BOKU wenden dürfe.
Präsentation der kreativen Auseinandersetzung mit der Gestaltung des neuen Platzes mitten in der Haller Altstadt
In einer Präsentation der Vorschläge der Studierenden wird der Bevölkerung die Möglichkeit geboten, sich zu den einzelnen Projekten in Form von Fragebögen zu äußern. Diese Stellungnahmen und Vorschläge werden so wie die Ideen der Studierenden in die Überlegungen der Platzgestaltung miteingebunden.
Ausstellungszeiten im Rosenhaus bis Freitag, 17. November 2023 (Oberer Stadtplatz 2, 1.Stock): Montag bis Freitag 8 bis 12 Uhr und Montag bis Donnerstag 13:15 bis 17 Uhr.